23.11.2007

#17 (sich schlafen legen)


der wald der wind /
der wald die felder die flagen der wind

(trauer)
eine kleine glocke hängt an einem vordach. dahinter, das grüne tal. der lange weiße faden, der am klöppel hängt, wird vom wind in bewegung gesetzt. klingeln

(verstecken spielen)
die teefelder sind eine geometrisch exakte vorrichtung. die in geraden linien angeordneten teebüsche bilden auf das genaueste geschnittene sich auf dem berghang erstreckende halbzylinder. der abstand zwischen jedem dieser halbzylinder erlaubt gerade das setzen eines fusses und zwingt zu einem gang wie auf dem seil. auf der gradlinie des hügels führt ein breiterer weg von dem aus rechst und links die halbzylinder der teepflanzen sich erstrecken. man könnte den hügel als einen gepanzerten hügel bezeichnen, gepanzert im sinne des panzers eines insekts.

(verschwinden)
der wald ist ein atmendes lebewesen
von außen betrachtet ein sprießen in der luft treibender organellen, wehende atmungsorgane
darunter ein stiller innenraum, ein unwegsamer raum, gebüsch und weit oben, außer reichweite, die wehenden wipfel

das grab ist ein bemooster ort in einem kleinen tal auf dem berg im wald, der mit einem holzpfahl gekennzeichnet ist.


mogari no mori (the forest of mogari) (the mourning forest), japan 2007 (naomi kawase)

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