10.08.2007

#15 (la naissance de l’amour) (ein ball, ein bild)

zwischentitel
sonntag… reiche junge leute widmen sich
über den armenvierteln
ihrem lieblingssport

nahaufnahmen von köpfen und armen in bewegung. die tennisspieler sind weiß gekleidet. in 4 kurzen einstellungen sehen wir 3 männer und eine frau mit dem tennisschläger in der rechten hand den ball nach vorne schleudern: 4 mal dieselbe bewegung, wie sie den rechten arm ausschwingen und dabei, um mit voller kraft in den ball zu schlagen, den oberkörper nach hinten bewegen, eine bewegung, die auf den aufnahmen aus der froschperspektive wie eine bewegung des körpers nach unten erscheint. /der ball fliegt über ein hohes gitter, landet in einer strasse. /der tennisplatz liegt über einer hohen mauer. zwei tennisspieler kommen hinter dem gitter angerannt, schauen nach unten zum ball. /der ball liegt auf einer schmutzigen, mit abfall gesäten erdigen straße. /die 2 tennisspieler stehen am gitter. einer von ihnen hebt kurz seinen linken arm hoch und sie sehen wie eine frau, die an der ecke eines holzhauses saß, aufsteht. /sie nähert sich der hohen mauer mit den tennisspielern zugewandten fragenden blick. /einer der tennisspieler spricht die junge frau an, zeigt dabei mit einer hand in richtung des balls. /die junge frau folgt seinen angaben, sie dreht sich nach rechts, entdeckt den ball, bückt sich und verschwindet nach rechts aus dem bild. fast sofort ist sie wieder da. sie wirft mit der rechten hand den ball in richtung der beiden tennisspieler. der ball prallt gegen das hohe gitter ab. sie läuft ihm hinterher, versucht ihn erneut, den tennisspielern zu werfen, scheitert erneut. /

zwischentitel
yoshiki,
sohn des reichen geschäftsmannes fujimoto

das gesicht eines der spieler hinter dem hohen gitter des tennisplatzes ist mit dem blick nach unten erstart. /die junge frau hat erneut versucht, den ball zu werfen. sie folgt dem ball mit ihren blicken, setzt sich wieder in bewegung, um den zurückprallenden ball einzufangen. sie rennt nach links, die kamera folgt ihr von oben. sie bückt sich, hebt den ball auf, versucht erneut ihn zu werfen: sie schwingt ihren rechten arm aus, folgt dem ball mit den augen. /der ball prallt auf das gitter, genau auf höhe des kopfes des gesprächigen tennisspielers. dieser schreckt zurück, sagt etwas, wobei er mit dem rechten arm nach oben zeigt. der ball prallt erneut gegen das gitter. der tennisspieler kratzt sich mit der rechten hand am hinterkopf. /aus der vogelperspektive von hinten, die beiden tennisspieler, vor ihnen das gitter, davor, unscharf, die junge frau, die den ball wirft. der linke spieler bewegt sich nicht. der rechte spieler bückt sich. er richtet sich mit einem fotoapparat in der hand wieder auf. er hält den fotoapparat vor das gitter. die junge frau kehrt ins bild zurück, wirft erneut den ball. seine hände mit dem fotoapparat sinken. das junge mädchen rennt nach links und verschwindet aus dem bild. der fotografierende spieler ist ihr mit seinen blicken gefolgt, oder er hat nur seinen kopf gedreht, um dem anderen spieler mit weit geöffneten augen etwas zu sagen. /

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„wie schön ist dieses junge mädchen!“

dieselbe einstellung aus der vogelperspektive. der gesprächige tennisspieler dreht sich mit dem ganzen körper seinem freund zu, nimmt ihn bei den armen und sagt etwas. /die 2 tennisspielerinnen sitzen auf dem spielfeld gegen das netz gelehnt. die beiden männer kommen zu ihnen. sie bleiben stehen und unterhalten sich. /

zwischentitel
„ich habe ein foto von ihr gemacht.
ich gebe es dir als erinnerung.“

die jungen männer haben sich zu ihren partnerinnen gesetzt. sie unterhalten sich, scherzen. die eine tennisspielerin nimmt dem gesprächigen spieler den fotoapparat aus der hand, neckt ihn und rennt weg. der spieler rennt ihr hinterher. /sie laufen auf dem spielfeld, unter das netz durch: die beiden spielerinnen voran, der fotograf hinterher. /aus der vogelperspektive: yoshiki auf dem spielfeld. das netz spannt sich von der linken unteren ecke des bildes bis oben in der mitte quer durch das bild und bildet mit einer der auf dem spielfeld gezeichneten linien ein kreuz. er steht am unteren rand des bildes, mit dem rücken zum netz. zu sehen ist ein teil seines oberkörpers, der leicht nach unten gesenkte kopf, vor ihm ein stück des griffs seines tennisschlägers, den er vermutlich unter dem rechten arm hält. er bewegt sich nicht. allmählich verdunkelt das bild. schwarzblende.


das foto der jungen frau mit dem tennisball wird dreimal gezeigt, in 3 verschiedenen händen:

1
yoshiki ist bankangestellter. der andere tennisspieler, sakuma, ist ein kollege. bei einer pause oder zum feierabend steht yoshiki von seinem arbeitsplatz auf. er greift in seine westentasche, aus der er eine taschenuhr holt.
er hält die offene taschenuhr rechts, am zifferblatt, das nur schwer zu erkennen ist hinter seinem daumen. im deckel der taschenuhr das rund abgeschnittene bild von michiyo, der jungen frau hinter dem gitter: ihr linker arm vor dem oberkörper, ihr rechter arm, der über den kopf mit dem ball ausholt. sie blickt konzentriert in richtung der kamera.

2
michiyo ist unter dem namen orie geisha im „blumengarten“ geworden. yoshiki sitzt mit ihr an einem tisch. er zeigt ihr die taschenuhr mit dem bild.
sie hält die taschenuhr in ihrer linken hand, das zifferblatt unten auf der handfläche, den deckel mit dem bild oben gegen ihren daumen.

3
yoshiki und michiyo/orie haben erfahren, dass sie geschwister sind. sakuma heiratet nun orie. nachdem er ihm gesagt hat, dass er japan verlassen wird, schenkt yoshiko dem bräutigam sakuma die taschenuhr mit dem bild.
die taschenuhr in der linken hand sakumas, zwischen daumen und zeigefinger. links das bild der den ball werfenden michiyo, rechts das zifferblatt, das 7 vor 11 zeigt.


tokyo koshinkyoku (tokyo march) (la marche de tokyo), japan 1929 (kenji mizoguchi)

01.08.2007

Michelangelo Antonioni


29. September 1912 - 30. Juli 2007